Grippeschutzimpfung

Die vorbeugende Grippeschutzimpfung ist das wirksamste Mittel gegen die Influenza-Virusgrippe. Die AOK trägt die Kosten für die Impfung.
Ein Arzt gibt einem Mann eine Grippeschutzimpfung. Die AOK trägt die Kosten für die Grippeimpfung.© iStock / Inside Creative House

Inhalte im Überblick

    Grippeimpfung schützt vor Influenza-Viren

    Die Grippe oder Influenza ist eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich über hochansteckende Influenza-A- und -B-Viren ausgelöst wird. Übertragen werden Grippeviren von Mensch zu Mensch vor allem durch Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen oder Sprechen. Erreger können auch über die Hände weitergereicht und schnell durchs Augenwischen oder durch Berührung der Nase oder des Mundes an die Schleimhäute des eigenen Körpers gelangen.

    AOK trägt Kosten für Grippeimpfung

    Der beste Schutz gegen eine Grippeinfektion ist eine vorbeugende Impfung. Da sich Grippeviren ständig verändern, sollte jährlich geimpft werden. Die AOK übernimmt die Kosten des Influenza-Hochdosis-Impfstoffs für alle Versicherten ab 60 Jahren sowie des Influenza-Standard-Impfstoffs für Versicherte, die eine Indikation nach der Schutzimpfungs-Richtlinie haben. Diese Impfstoffe enthalten vier als besonders aktiv eingestufte Influenza-Virenstämme und sind damit äußerst wirksam.

    So wirkt die Grippeschutzimpfung

    In der Regel werden inaktivierte Grippeviren unter die Haut oder in den Muskel gespritzt. Das Immunsystem fängt daraufhin an, Antikörper gegen die Viren zu produzieren. Etwa 10 bis 14 Tage nach der Impfung setzt der Schutz ein. Der beste Impfzeitpunkt ist deshalb der Herbst vor Beginn der Grippesaison. Aber auch eine spätere Impfung ist meist noch sinnvoll. Insbesondere dann, wenn die Grippewelle noch nicht eingesetzt oder gerade erst begonnen hat.

    Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

    Grundsätzlich empfiehlt die AOK allen Versicherten, sich impfen zu lassen. Einige Bevölkerungsgruppen haben ein höheres Risiko für schwere Verläufe einer Grippe. Sie sollten sich in jedem Fall jährlich impfen lassen.

    Zu den Risikogruppen zählen beispielsweise

    • Menschen mit chronischer Erkrankung,
    • Schwangere ab dem 4. Schwangerschaftsmonat,
    • Personen ab 60 Jahren,
    • Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen,
    • Menschen mit einer Immunschwäche und
    • Menschen mit einer erhöhten Infektionsgefahr, zum Beispiel Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen.

    Einen hundertprozentigen Schutz bietet die Grippeimpfung nicht. Jedoch verringert die Impfung das Risiko, an einer schweren Grippe zu erkranken, erheblich. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Personen ab 60 Jahren die Impfung mit einem Influenza-Hochdosis-Impfstoff. Diese Impfstoffe haben im Vergleich zu Influenza-Standard-Impfstoffen eine bessere Wirksamkeit bei dieser Altersgruppe. Die AOK übernimmt die Kosten dafür.

    Hat die Grippeimpfung Nebenwirkungen?

    Der saisonale Grippeimpfstoff ist in der Regel gut verträglich. Vereinzelt werden nach der Impfung allgemeine Reaktionen wie bei einer Erkältung beobachtet (zum Beispiel leichtes Fieber, sowie Muskel- oder Gliederschmerzen). Diese Beschwerden klingen in der Regel innerhalb weniger Tage ab.

    Antibiotika und Grippe

    Antibiotika sind bei Viruserkrankungen wie der Grippe wirkungslos. Sie werden nur eingesetzt, wenn zusätzlich eine bakterielle Infektion besteht.

    Grippeimpfung in der Schwangerschaft

    Schwangere sind für Infektionskrankheiten wie die Grippe anfälliger als nicht schwangere Frauen. Das liegt daran, dass ihre Immunabwehr weniger aktiv ist. Das Immunsystem der Mutter lernt erst langsam, das Gewebe des Embryos zu akzeptieren und es wie sein eigenes zu schützen. Eine Grippe kann deshalb sowohl für die Mutter als auch das Kind gefährlich sein. Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut empfiehlt daher, Schwangere ab dem vierten Schwangerschaftsmonat gegen die Grippe zu impfen.

    Übrigens: Die Grippeimpfung in der Schwangerschaft schützt Mutter und Kind gleichermaßen, denn auch in den ersten Monaten nach der Geburt behält das Kind einen gewissen Grippeschutz. Erst ab dem sechsten Lebensmonat kann es dann selbst gegen Influenza-Viren geimpft werden (empfohlen für Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung).

    Schützt die Grippeimpfung vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus?

    Bei einer Infektion mit der saisonalen Grippe wird das Immunsystem geschwächt. Der Körper kann sich in einem solchen Fall nur schwer gegen das Coronavirus wehren. Deshalb ist es sinnvoll, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Mit einer Grippeschutzimpfung entlasten Sie zudem das Gesundheitssystem. Denn die ersten Anzeichen bei einer Grippeinfektion können denen bei einer Infektion mit dem Coronavirus sehr ähnlich sein.

    Bitte beachten Sie: Eine Grippeschutzimpfung schützt Sie nicht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

    Gleichzeitig gegen Influenza und COVID-19 impfen lassen?

    Ja, das geht: Nach Angaben der Ständigen Impfkommission (STIKO) muss zwischen der Grippeschutzimpfung und der COVID-19-Impfung kein Impfabstand eingehalten werden. Eine gleichzeitige Impfung ist demnach möglich und sicher. Wer sich dazu entscheidet, muss jedoch mit einer ausgeprägteren Impfreaktion als bei einer einfachen Impfung rechnen. Zudem ist die vorherige ärztliche Aufklärung der impfbereiten Person verpflichtend.

    Weitere Maßnahmen zum Schutz vor einer Grippe

    Zusätzlich zur Grippeschutzimpfung ist es eine gute Idee, geeignete Schutzmaßnahmen einzuhalten, um das Ansteckungsrisiko mit Influenzaviren zu verringern. Dazu gehören insbesondere:

    • regelmäßiges Händewaschen,
    • Husten und Niesen in die Armbeuge sowie
    • das Abstandhalten zu Personen mit Symptomen einer Atemwegserkrankung.

    Grippeimpfung in der Apotheke

    Alternativ zur hausärztlichen Praxis können sich AOK-Versicherte ab 18 Jahren auch in Apotheken gegen die Grippe impfen lassen. Die Grippeschutzimpfung ist bundesweit ein reguläres Angebot in Apotheken und für gesetzlich Versicherte kostenfrei.

    • Wer kann sich in der Apotheke gegen Grippe impfen lassen?

      Die Grippeschutzimpfung ist für alle gesetzlich Versicherten oder betreute Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, in Apotheken möglich. Vorausgesetzt, sie gehören zu einer Bevölkerungsgruppe, für die die STIKO eine Grippeschutzimpfung empfiehlt. Kinder und Jugendliche werden in Apotheken nicht geimpft.

    • Wie läuft die Grippeschutzimpfung in der Apotheke ab?

      Für die Impfung können Versicherte direkt die Apotheke aufsuchen. Weder ist ein vorheriger Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin noch ein Rezept erforderlich. In der Apotheke findet die Impfung grundsätzlich in einem separaten Raum statt. Die Apothekerin oder der Apotheker führt zunächst ein Aufklärungsgespräch durch, in dessen Rahmen die impfbereite Person insbesondere über das Vorliegen von Kontraindikationen oder besonderen Risikofaktoren (zum Beispiel akute Infektion, Fieber, Schwangerschaft oder Gerinnungsstörungen) Auskunft gibt.

    • Dürfen alle Apotheken gegen Grippe impfen?

      Nur Apotheker und Apothekerinnen, die eine spezielle Fortbildung absolviert haben, dürfen die Grippeschutzimpfung durchführen. Fragen Sie in der Apotheke, ob das Personal nach gesetzlichen Vorgaben geschult ist.

    Aktualisiert: 22.11.2023

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